Value Stream Mapping: Die Geheimnisse der Methode

Haben Sie schon einmal von Value Stream Mapping gehört? Wissen Sie, was es bedeutet?
Es handelt sich um eine grafische Visualisierungsmethode, die in den 1980er Jahren in den Toyota-Werken entstanden ist. Ihr Ziel? Optimierung der Leistung durch Reduzierung der Verschwendung in Produktionsprozessen.
Ursprünglich wurde VSM in einem industriellen Kontext eingesetzt, kann aber auf eine große Anzahl sehr unterschiedlicher Aktivitäten angewendet werden (Import-Export, Einzelhandel usw.).
Schauen wir uns gemeinsam an, was VSM ist, was es mit Lean Manufacturing und dem DevOps-Ansatz zu tun hat und wie man eine Strategie für seine Umsetzung entwickelt.
Was ist Value Stream Mapping?
Definition
Value Stream Mapping (VSM), wörtlich Wertstromanalyse, ist ein Instrument, das es ermöglicht, den gesamten Prozess entlang der Wertschöpfungskette von der Bestellung eines Artikels bis zur Auslieferung an den Kunden zu visualisieren.
Das Ziel ist nicht die Verbesserung eines einzelnen Prozesses, sondern eine globale und kontinuierliche Optimierung im Laufe der Zeit, die die Effizienz der Organisation steigern kann.
Verbindungen zu Lean Manufacturing und DevOps-Praktiken
Lean Manufacturing, wörtlich "schlanke Produktion" auf Italienisch, ist eine Methode, die in der Industrie eingesetzt wird, um Verschwendung zu beseitigen und Gewinne zu steigern.
Die Wertstromanalyse ist eine der wichtigsten Techniken der schlanken Produktion.
VSM ist auch für den DevOps-Ansatz sehr wichtig, bei dem eines der Hauptziele darin besteht, die Software-Releasezeiten zu beschleunigen. Aus diesem Grund ermöglicht eine Karte, die den Wertstrom explizit macht, Verbesserungsmöglichkeiten früher zu erkennen, so dass der Prozess erheblich beschleunigt werden kann.
Wie man eine VSM-Strategie entwickelt
VSM in 5 Schritten
Die VSM-Strategie kann in 5 Schritten umgesetzt werden.
Um sie perfekt umzusetzen, sollten Sie in Erwägung ziehen, einen kompetenten und verantwortlichen Change Management Value Stream Manager einzustellen.
Schritt 1: Auswahl des Produkts
Zunächst sollten Sie das Produkt (oder eine Produktfamilie) bestimmen, für das Sie den Prozess analysieren und grafisch darstellen wollen.
Diese Wahl hängt vor allem von der Größe Ihres Unternehmens ab: Für ein kleines Unternehmen kann es die richtige Wahl sein, alle Produkte gleichzeitig zu analysieren; bei stärker strukturierten Unternehmen ist es dagegen viel praktischer, die Wertströme des Unternehmens aufzuteilen und differenzierte Analysen durchzuführen. In letzterem Fall beginnt man in der Regel mit der VSM-Analyse für die wichtigsten Produkte und bewertet erst dann die anderen Wertströme.
Schritt 2: Erstellung der Current State Map
Die Current State Map liefert eine Momentaufnahme des aktuellen Zustands des Produkts im Wertstrom. In dieser Phase lassen sich Ineffizienzen leichter erkennen und Maßnahmen zur Prozessverbesserung ( "Kaizen") bewerten.
Zur Gestaltung des Prozesses müssen der Materialfluss und der Informationsfluss analysiert werden:
- Materialfluss: bestimmt die wichtigsten Produktionsschritte im Werk, den Zeitplan, die Anzahl der eingesetzten Ressourcen und die Menge der Bestände entlang des Prozesses.
- Informationsfluss: bestimmt, welche Prognosen und Aufträge von Kunden und Lieferanten geliefert werden. Die Zeit, die für die Verarbeitung dieser Informationen benötigt wird, wird bestimmt.
Schritt 3: Umsetzung der Future State Map
Die Future State Map identifiziert das zu erreichende Ziel, d.h. wie das Produkt in der Zukunft innerhalb des Wertstroms gesehen wird.
Das VSM sieht eine extrem reduzierte Durchlaufzeit vor (die Zeit, die das Teil braucht, um die Fabrik zu durchlaufen), so dass der Produktionsprozess erst in dem Moment in Gang gesetzt wird, in dem eine Kundenanfrage eintrifft (Just-in-Time-Produktion).
Schritt 4: Erstellung eines Fahrplans zur Abfallreduzierung
In diesem Schritt wird ein Plan erstellt, der alle durchzuführenden Maßnahmen in einer genauen Reihenfolge und mit einem genau festgelegten Zeitplan enthält.
Zunächst wird eine erschöpfende Liste aller Aufgaben erstellt, die zur Verwirklichung der Verbesserungen durchgeführt werden müssen. Anschließend werden die Prioritäten in einer logischen Reihenfolge festgelegt. Der Plan muss Zeit- und Kostenschätzungen sowie die für die einzelnen Aufgaben zuständigen Personen enthalten.
Der Lean Masterplan ist fertig! Jetzt muss er nur noch umgesetzt werden.
Schritt 5: Maßnahmen ergreifen
Der Plan wird kurz- und mittelfristig umgesetzt. Der Zeitrahmen für die Umsetzung des Lean-Masterplans hängt im Wesentlichen von der Größe des Unternehmens ab: Bei kleinen und mittleren Unternehmen kann es einige Monate dauern, bei strukturierten Unternehmen hingegen einige Jahre.
☝ Es ist wichtig, die erzielten Ergebnisse (anhand von Kennzahlen) regelmäßig zu überwachen: Bei unvorhergesehenen Ereignissen können spontan Korrekturen vorgenommen und sogar der zukünftige Status angepasst werden.
Die richtigen Werkzeuge
Das Value Stream Mapping auf einem Blatt Papier durchzuführen, ist heute eine völlig überholte Praxis. Heute gibt es mehrere Softwarelösungen, mit denen Sie in kurzer Zeit qualitativ hochwertige VSMs realisieren können.
eVSM ermöglicht die grafische Darstellung einer großen Anzahl von KPIs und bietet je nach Sektor differenzierte Funktionalitäten.
Smartdraw stellt dem Benutzer mehr als 70 Karten zur Verfügung und ist reich an grafischen Werkzeugen zum Zeichnen beliebiger Geschäftsprozesse.
Creately schließlich ist eine Software, die weltweit von mehr als 4 Millionen Nutzern verwendet wird und ein hohes Maß an Benutzerfreundlichkeit bietet.
Ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung
Damit das Value Stream Mapping optimal funktioniert, muss es ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie werden: Es ist daher wichtig, dass der Verbesserungsprozess kontinuierlich verläuft.
Und Sie, was halten Sie von Value Stream Mapping? Haben Sie bereits Erfahrungen damit in Ihrem Unternehmen gemacht? Lassen Sie es uns wissen, indem Sie unten kommentieren!
Artikel übersetzt aus dem Italienischen